Auftakt im „Sanierungsgebiet St. Getreu“

Das Gebiet um St. Getreu – zwischen Ottobrunnen, Michelsberg und Jakobsberg gelegen – zeigt bis heute den Einfluss der ehemaligen Benediktinerabtei St. Michael.

Nicht nur zum 25 – jährigen Welterbe-Jubiläum lohnt sich ein Spaziergang durch dieses klösterlich geprägte „Berggebiet“. Die traditionellen Stiftungen mit den Stiftungszwecken der Altenhilfe und des Betriebs der Nervenklinik, die Antonistift-Stiftung, die Bürgerspitalstiftung und die St. Getreu-Stiftung prägen mit ihren historischen Gebäude und Fluren eindrucksvoll dieses Gebiet. Auch die Stiftung der „Villa Remeis“  auf dem grünen Hügel mit Ausblick trägt ihren Teil dazu bei.

Zum Erhalt dieser städtebaulichen „Schätze“ wurde 2016 das Sanierungsgebiet „St.-Getreu-Straße“ im Bamberger Stadtrat beschlossen. Die ersten Baumaßnahmen an den Stiftungsgebäuden St.-Getreu-Str. 2 und am Festsaal der ehemaligen Nervenklink St. Getreu starten fast zeitgleich.

Umbau und Sanierung des Wohnhauses St.-Getreu-Straße 2

Der Blickfang an diesem Gebäude  ist der historische „Schmerzensmann“  in der Südmauer des denkmalgeschützten Hauses, als Teil des Kreuzwegs zur St. Getreu Kirche. Das Eckgebäude des „Ziegelhofs“, welcher gegenüber dem Hauptportal des ehemaligen Benediktinerklosters St. Michael liegt, war Teil der ehemaligen Propstei und wurde wohl im späten 15. Jahrhundert erbaut. Die unterschiedlichen Stilrichtungen des Hauses deuten darauf hin, dass verschiedene Anbauten vorgenommen wurden.

Aufgrund der schlechten Bausubstanz ist eine umfassende Generalsanierung mit Gerüststellung erforderlich, um die weitere Nutzung des Gebäudes als Wohngebäude gewährleisten zu können. Hierzu zählen vor allem große Bauteilverformungen als auch mangelnde haustechnische Einrichtungen. Die Baumaßnahme soll im Sommer nächsten Jahres abgeschlossen sein. Sie umfasst ein Volumen von über 1 Mio. € und wird dankenswerterweise durch die Städtebauförderung von Bund und Land sowie der Oberfrankenstiftung und der Bayerischen Landesstiftung gefördert. Eigentümerin ist die Antonistift-Stiftung, der auch die gegenüberliegenden „Spörlein‘schen Altenwohnungen“ gehören.

Von der „ Dampfwäscherei“ zum Musiksaal

Die im Besitz der St. Getreu-Stiftung befindliche ehem. Benediktiner-Propstei  St. Getreu wurde in der Zeit 2013/2014 zur städtischen  Musikschule Bamberg umgebaut. Nun wird das nördlich angrenzende ehemalige Festsaalgebäude der Nervenklinik St. Getreu zur Abrundung des Musikschulstandortes saniert.

In den Jahren 1907/08 wurde nördlich des Propsteibaus die Dampfwäscherei mit darüber liegendem Festsaal nach Plänen von Stadtbaurat Wilhelm Schmitz geschaffen. Der Festsaal wurde vermutlich auf einem Vorgängerbau  - einer ehem. Holz- und Kohlenlagerstätte von ca. 1872  - errichtet.

Die Räume im Untergeschoss  werden zu Übungsräumen der Musikschule umgebaut. Im Erdgeschoß wird der Festsaal in seiner Struktur erhalten bleiben und ist künftig für eine multifunktionale Raumnutzung vorgesehen. Einschließlich der Fassadensanierung ist die Fertigstellung der Maßnahme für Herbst 2019 vorgesehen.

Rund um die ehem. Propstei folgt in den nächsten Jahren noch die Sanierung des barocken Gartens einschließlich der langen Mauer mit Kreuzwegstation zur St. Getreu Straße hin. Auch bei dieser Sanierung mit einem finanziellen Volumen in Höhe von ca. 1,7 Mio. € wird die St. Getreu Stiftung als Eigentümerin großzügig durch Mittel der Städtebauförderung von Bund und Land, der Oberfrankenstiftung  und der Bayerischen Landesstiftung unterstützt.