Die weite Welt zu Gast in Bamberg

Deutsche und thailändische Welterbe-Experten tauschen sich über den Umgang mit kulturellem Erbe aus

Bamberg hat ihn bereits seit nunmehr fast 25 Jahren; Chiang Mai, die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Lanna, bereitet sich derzeit auf ihn vor – den begehrten UNESCO-Welterbetitel. Sieben Tage bereist eine siebenköpfige Delegation aus Nordthailand Oberfranken, um sich über die Herausforderungen mit dem Umgang und die Chancen des Welterbetitels auf kommunaler Ebene zu informieren und Kontakte zu knüpfen.

„Die Welterbekonvention ist ein Instrument der Völkerverständigung und der internationalen Zusammenarbeit“, erläutert Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe den Hintergrund des Besuches. „Neben der Vermittlung unseres kulturellen Erbes sind wir daher verpflichtet, unsere Expertise mit anderen zu teilen.“

Von diesem Gedanken ist der Bamberg-Aufenthalt der thailändischen Delegation getragen, zu der die Dekanin der Fakultät der Bildenden Künste der Universität von Chiang Mai Prof. Dr. Woralun Boonyasurat ebenso gehört wie der ehemalige Direktor der Staatsbibliothek zu Berlin Graham Jefcoate.
Das Programm beinhaltet neben der Begrüßung durch Bürgermeister Wolfgang Metzner unter anderem einen Besuch des ehemalige Benediktiner-Klosters St. Michael, des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege auf Schloss Seehof, des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia und des Gärtner- und Häckermuseums. Ein Runder Tisch in Kooperation mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg lädt darüber hinaus zum Diskutieren ein.

„Bamberg und Chiang Mai haben viele Gemeinsamkeiten“, stellt der ehemalige UNESCO-Berater für Kultur in Asien und dem Pazifik Dr. Richard Engelhardt fest und verweist auf die enge Verflechtung von Stadtgesellschaft und religiösen Bräuchen, die Rolle der Universität und eine sehr lebendige Kulturszene in beiden Städten.