Geschichte

Bergstadt, Inselstadt und Gärtnerstadt

Die hervorragend erhaltene Altstadt von Bamberg wurde bereits 1993 vom Welterbe-Komitee der UNESCO als einzigartiges architektonisches Ensemble, welches einen Abschnitt der Menschheitsgeschichte versinnbildlicht, ausgezeichnet. Aus diesem Grund wurde 2003 die Stiftung Weltkulturerbe Bamberg gegründet.

Das mittelalterliche Flair der vielen kleinen Gassen, der verwinkelten Plätze und barocken Fassaden macht die Bamberger Altstadt einzigartig. Eine Stadt voller Geschichte und Kultur, lebendig und quirlig, eindrucksvoll und erhaben! 

Diese besondere historische Mischung gehört zum 142 Hektar großen UNESCO-Welterbe und repräsentiert in einzigartiger Weise die auf frühmittelalterliche Grundstrukturen aufbauende mitteleuropäische Stadt.

Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Weltkulturerbe Bamberg, bestehend aus Bergstadt, Inselstadt und Gärtnerstadt zu bewahren.

Die Bergstadt

Die Mischung aus Sakral- und Profanbauten und die einst intensive landwirtschaftliche Nutzung prägen bis heute den hoch gelegenen Teil Bambergs und schaffen eine komplexe Kulturlandschaft.

 © Jürgen Schraudner, Bamberg

 

Ein bekanntes Wahrzeichen der Bergstadt wurde 1012 auf dem Domberg eingeweiht – der Kaiserdom.

Im 11. Jahrhundert wurden die Stifte St. Stephan und St. Jakob sowie das Kloster Michaelsberg gegründet, die gemeinsam mit dem Dom, der Neuen Residenz und der Alten Hofhaltung das Stadtbild prägen. Ab dem 14. Jahrhundert entstanden neben Handwerker- und Bürgerhäusern auch Prachtbauten des vermögenden Beamtentums in der Bergstadt – wie das barocke „Böttingerhaus“ in der Judenstraße.

Die Inselstadt

Als im 12. Jahrhundert der Siedlungsraum zwischen den Hängen der kirchlichen Bergstadt und dem Fluss für die stetig wachsende Bevölkerung nicht mehr ausreichte, etablierte sich auf der Insel zwischen den beiden Flussarmen der Regnitz die neue Bürgerstadt.

 

Die Insel bildet mit Einzelhandelsbetrieben, der Fußgängerzone, der Universität und dem internationalen Künstlerhaus Villa Concordia noch immer das bürgerliche Zentrum der Stadt

Das gesellschaftlich aufgestiegene Bürgertum schuf sich ein funktionierendes Gemeinwesen, errichtete die Stadtpfarrkirche St. Martin und ein eigenes Rathaus im Fluss auf der Grenze zwischen Berg- und Inselstadt.

Bis heute ist im Stadtgrundriss der Umfang der mittelalterlichen Anlage der Inselstadt erkennbar.

 

Die Gärtnerstadt

Die innerstädtischen Gärtnerflächen haben wesentlich zur Ernennung Bambergs als Welterbestadt beigetragen und bilden neben der Domstadt und der bürgerlichen Inselstadt eine der drei Säulen des UNESCO-Welterbes.

 

In der Bamberger Gärtnerstadt sind die spätmittelalterlichen Strukturen aus eingeschossigen Hofstellen und angrenzenden Anbauflächen in einmaliger Weise im Stadtdenkmal erhalten und bilden ein außergewöhnliches Freiflächendenkmal.

Bereits seit dem späten Mittelalter sind in Bamberg gärtnerische Betriebe nachweisbar. Der europaweite Handel mit Sämereien und Süßholz war ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Nicht nur die materiellen, sondern auch die immateriellen Kulturgüter, u. a. die Traditionen, Kenntnisse und Bearbeitungstechniken der Gärtner, sind hier zu bewahren und sichern auch für die Zukunft die „grüne Seite“ des Welterbes.